Orgeln

Die Pfeifenorgel wird in der Kirche als traditionelles Musikinstrument – als Königin der Instrumente – in hohen Ehren gehalten. Sie ist das wichtigste liturgische Instrument der christlichen Kirche. In unseren vier Kirchen gibt es fünf Orgeln ganz unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Bauart. Hier finden Sie nähere Informationen zur Geschichte, zur Technik und zur Disposition der Orgeln.

Orgel in der Rosenkranz-Basilika

Die Orgel der Rosenkranz-Basilika wurde im Jahr 1966 von der Orgelbaufirma Gebr. Stockmann in Zusammenarbeit mit Prof. Joseph Ahrens geplant und erbaut, nachdem die vorige Orgel nach einigen Kriegsschäden so vom Holzwurm und Holzbock befallen war, dass nur noch 7 von 22 Registern spielbar waren.

Heute hat die Orgel drei Manuale (Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk) und 42 Register. Um auf der kleinen Empore Platz zu sparen, musste das Positiv oben am Gewölbe aufgehängt werden. Als Hilfen zum Registrieren sind 6 „historische“, aber noch funktionierende freie Kombinationen zu nennen, die im Zuge der Generalüberholung der Orgel in den Jahren 2011/ 2012 durch eine elektrische Setzer-Anlage ergänzt wurden. Der Spieltisch ist fahrbar, was die Aufführung von Orchestermessen etc. auf der Orgelempore erleichtert.

Hörbeispiel: Georg Friedrich Händel, Halleluja (aus: Der Messias); an der Orgel: Kirchenmusikerin Anna Ristow

 

Disposition der Stockmann-Orgel 

I. Manual: Hauptwerk

1. Pommer 16‘
2. Prinzipal 8‘
3. Gemshorn (weit) 8‘
4. Octav 4‘
5. Rohrflöte 4‘
6. Quinte 2⅔‘
7. Octave 2‘
8. Waldflöte 2‘
9. Mixtur 4-6f. 1⅓‘ 
10. Trompete 16‘
11. Trompete 8‘
12. Kopftrompete 4‘

II. Manual: Positiv

13. Rohrflöte 8‘
14. Quintatön 8‘
15. Singend gedackt 4‘
16. Nasat 2⅔‘
17. Octav 2‘
18. Tertian 2f. 1 3/5‘, 1⅓‘
19. Cymbel 3f. ½‘, ⅓‘, ¼‘
20. Dulcian 16‘
21. Krummhorn 8‘
Tremulant

III. Manual: Schwellwerk

22. Quintadena 16‘
23. Holzgedackt 8‘
24. Weidenpfeife 8‘
25. Prinzipal 4‘
26. Blockflöte 4‘
27. Sesquialtera 2f. 2⅔‘, 1 3/5‘
28. Rohrpfeife 2‘
29. Sifflöte 1⅓‘
30. Oberhorn 2f. 2/7‘, 2/9‘
31. Scharff 4f. 1‘
32. Schalmey 8‘
Tremulant

Pedalwerk

33. Prinzipal 16‘
34. Subbaß 16‘
35. Octavbaß 8‘
36. Pommer 8‘
37. Choralbaß 4‘
38. Rohrpfeife 4‘
39. Weitprincipal 2‘
40. Hintersatz 5f. 5⅓‘
41. Posaune 16‘
42. Trompete 8‘

Spielhilfen

Normalkoppeln als Registertaste und Tritte in Wechselwirkung (6 Koppeln)
6 freie Kombinationen als Knöpfe und Tritte in Wechselwirkung
Organo pleno und Tutti als Knöpfe und Tritte in Wechselwirkung
Generalkoppel als Tritt
Manual 16‘ ab als Tritt
Einzelabsteller für 8 Zungenregister

Die Orgel, die sich in einem geschlossenen Holzgehäuse befindet, hat Schleifladen mit elektrischer Spieltraktur und Registertraktur.

Der Spieltisch ist fahrbar.

Planung und Ausführung: Gebr. Stockmann, Werl in Westfalen in Zusammenarbeit mit Prof. Joseph Ahrens, Berlin

Orgeln in St. Benedikt

Die Pfeifenorgel in St. Benedikt wurde 1971 vom norddeutschen Orgelbaumeister Detlef Kleuker aus Brackwede errichtet und am 11. Dezember 1971 an die damalige Pfarrei St. Benedikt übergeben. Sie verfügt über 8 Register mit einem Manual und Pedal.

Hörbeispiel: Georg Friedrich Händel, Allegro (aus: Orgelkonzert Op. 4, Nr. 5 /Ausschnitt) und „Five down“ von Michael Schütz (gekürzt); an der Orgel: Reinhard Hoffmann

 

Disposition der Kleuker-Orgel

Hauptwerk  

Rohrflöte 8‘
Spitzflöte 8‘
Prinzipal 4‘
Koppelflöte 4‘
Waldflöte 2‘
Quinte 1⅓‘
Mixtur 3-fach

Pedal  

Subbass 16‘

Spielhilfen   

Eine Freie Kombination
Tutti
Mechanische Traktur
Elektrische Registraktur

Die Ahlborn Digital-Orgel DS 15 speichert die Klänge von Original-Pfeifen einschließlich der Ansprache mit Vorläufertönen und Anblasgeräuschen als digitale Werte („Digital Sampling“) in Halbleiterspeichern, aus denen beim Spielen diese Töne wiedergegeben werden. Sie verfügt über 25 Register mit zwei Manualen und einem Pedal. Je nach Aufwand der Klangspeicherung („Anzahl der Bits pro Klang“) und Qualität der Lautsprecherwiedergabe ist bei heutigen elektronischen Orgeln der Unterschied zu Pfeifenorgeln selbst für den Fachmann nur noch schwer feststellbar.

Die Ahlborn-Orgel in der Kirche St. Benedikt wurde im Oktober 1992 durch eine großzügige Einzelspende für die Kirche „Von der Auferstehung Christi“ angeschafft. Sie kostete damals 12.340,50 DM, entsprechend 6.309,60 EUR. Wenn man die Inflation berücksichtigt, entspricht das heute einem Betrag in Höhe von 10.271,18 EUR. Bis zum Verkauf der Kirche „Von der Auferstehung Christi“ im Jahr 2015 spielte die Ahlborn-Orgel auch dort. Seit dem Verkauf ist sie nun auf die Empore der Kirche St. Benedikt umgezogen. So kommt es, dass es in St. Benedikt zwei Orgeln gibt, die auch schon in zwei Konzerten gemeinsam gespielt wurden.

Hörbeispiel: Choralimprovisation über GL552; an der Orgel: Thomas Reske

 

Disposition der (elektronischen) Ahlborn-Orgel

Hauptwerk  

Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Spitzflöte 4′
Superoktave 2′
Superquinte 1⅓‘
Mixtur 3-fach
Regal 16′
Trompete 8′

Schwellwerk  

Gedackt 8′
Gamba 8′
Prinzipal 4′
Nachthorn 4′
Nasat 2⅔‘
Waldflöte 2′
Terz 1 3/5′
Zimbel 3-fach
Vox Coelestis 8′
Oboe 8′

Pedal

Subbass 16′
Prinzipal 8′
Gedackt 8′
Oktave 4′
Fagott 16′
Regal 4′  

Spielhilfen

Koppel I-P
Koppel II-P
Koppel II-I
Tremulant
“Prinzipalchor”
„Tutti“
5 Setzer

Orgel in St. Bernhard

Die Orgel in St. Bernhard wurde ebenfalls von der Orgelbaufirma Gebr. Stockmann aus Werl in Westfalen gebaut und am 24. März 1962 eingeweiht. Sie ist eine mittelgroße Orgel mit 29 Registern, die auf drei Manuale und ein Pedal verteilt sind.

Insgesamt besitzt die Orgel 1.948 Pfeifen. Die längste Pfeife in dieser Orgel misst 5,60m.

Der Klang der Orgel in St. Bernhard ist geprägt durch klare Konturen der tiefen Töne im Pedal und durch einen kraftvollen und durchsichtigen Klang der drei Manuale, die durch Koppeln auch zusammen erklingen können. Hinzukommen Register, die auch solistisch verwendet werden können, wie Flöte, Oboe und Trompete.

Disposition der Stockmann-Orgel

I. Manual: Hauptwerk  

Quintade 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Ital. Prinzipal 4′
Waldflöte 2′
Mixtur 4-5-fach 1⅓‘
Silbermanntrompete 8′

II. Manual  

Gedackt 8′
Rohrflöte 4′
Prinzipal 2′
Quinte 1⅓‘
Quintzimbel 3-fach ½‘, ⅓‘, ¼‘
Holzregal 8′ Tremolo

III. Manual: Schwellwerk  

Holzflöte 8′
Oktav 4′
Hohlflöte 4′
Nasat 2⅔‘
Nachthorn 2′
Terzflöte 1 3/5′
Scharff 4-fach 1′
Dulcian 16′
Oboe 8′

Pedalwerk 

Prinzipal 16′
Subbass 16′
Oktavbass 8′
Quintade 4′
Bauernflöte 2′
Posaune 16′
Kopftrompete 4′

Orgel in St. Johannes Evangelist

Die Orgel in St. Johannes Evangelist wurde im Jahr 1970 mit der Werknummer 808 von der Firma Freiburger Orgelbau August Späth errichtet. Sie verfügt über 18 Register mit zwei Manualen und Pedal sowie einem „Koppelmanual“ als drittes Manual, welches die Manuale von Haupt- und Brustwerk koppelt.

Traktur und Registratur sind mechanisch.

Zum 40-jährigen Jubiläum im Jahr 2010 wurde die Orgel vollständig gereinigt durch die Orgelbaufirma Wolter. Im Rahmen des Orgel-Jubiläums gab der Organist Dr. Peter Simonett ein Konzert am 3. Advent 2010. Dr. Simonett hatte auch bei der feierlichen Einweihung der Orgel, 40 Jahre zuvor, die Orgel in Vertretung des damaligen Orgelsachverständigen Joseph Ahrens gespielt.

Hörbeispiel: kurze Improvisationen und Gordon Young, „Prelude in Classic Style“  (gekürzt); an der Orgel: Reinhard Hoffmann

 

Disposition der Späth-Orgel

Hauptwerk  

Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Octav 4′
Metallgedeckt 2′
Mixtur 4-fach 1⅓‘
Trompete 8′

Brustwerk  

Holzgedeckt 8′
Spitzflöte 4′
Prinzipal 2′
Nasat 2⅔‘
Terz 1 3/5′
Cymbel 3-fach
Octävlein 1′
Regal 8′
Tremulant

Pedal  

Subbaß 16′
Pommer 8′
Hohlflöte 4′
Fagott 16′

Koppelmanual  

Koppel I-P
Koppel II-P

Bildergalerie der Orgeln

Orgel der Rosenkranz-Basilika

Orgel der Rosenkranz-Basilika

Orgel und Empore der Rosenkranz-Basilika

Orgel der Rosenkranz-Basilika

Spieltisch der Orgel der Rosenkranz-Basilika

Spieltisch der Orgel der Rosenkranz-Basilika

Blick ins Orgelgehäuse der Orgel der Rosenkranz-Basilika

Blick ins Orgelgehäuse der Orgel der Rosenkranz-Basilika

Spieltisch der elektronischen Ahlborn-Orgel in St. Benedikt

Ahlborn-Orgel-St-Benedikt

Spieltisch und Orgelprospekt der Kleuker-Orgel in St. Benedikt

Kleuker-Orgel-St-Benedikt

Stockmann-Orgel in St. Bernhard

Stockmann-Orgel in St. Bernhard

Spieltisch der Orgel in St. Bernhard

Spieltisch der Orgel in St. Bernhard

Späth-Orgel in St. Johannes Evangelist

Späth-Orgel-St-Johannes-Evangelist Komplettansicht

Teil des Orgelprospekts der Späth-Orgel in St. Johannes Evangelist

Späth-Orgel-St-Johannes-Evangelist pfeifen